Sonntag, 26. Oktober 2008

Redemptionis Sacramentum (I)

So, wie lange schon versprochen, beginnen wir mit einer Art "Querlesen" des Apostolischen Schreibens "Redemptions Sacramentum". Es soll zum Selber lesen anregen und einige meiner kleinen Gedanken dazu darstellen.

Das Schreiben kam am 25.3.2004 im Zuge der letzten Enzyklika von Johannes Paul II. "Ecclesia de Eucharistia" heraus.

Im Vorwort wird auf die Verbindung mit der Enzyklika hingewiesen und allgemein etwas über den Wert und die Wichtigkeit der Liturgie geschrieben.
Es ist wichtig und richtig, daß die Kirche, bevor sie auf die Richtlinien bei der Zelebration des Mysteriums zu sprechen kommt, auf das "warum" hinweist. Eine Sache, die mir bei der Kirche so gut gefällt, ist, daß wir nicht einem Konglomerat von Regeln folgen "weil es halt so ist", "weil es schon immer so gemacht wurde", sondern daß die Kirche auch immer darauf hinweist, warum man diesen Regeln folgen muß. Glaube und Vernunft sind nicht nur Thema einer anderen Enzyklika von Johannes Paul II. gewesen, sie sind auch nicht nur dem aktuellen Heiligen Vater wichtig. Auch wenn es Zeiten gab, in der der Vernunft nicht der Platz, der ihr im Leben der Kirche zusteht, eingeräumt wurde, ist die Vernunft zentral in der Kirche. So auch in der Liturgie: Rom verabschiedet nicht einfach irgendwelche Vorschriften, ruft fröhlich "roma locuta, causa finita" und läßt uns dann stupide gehorchen, nein, die Kirche versucht auch immer, zu verdeutlichen, warum sie unter Leitung des Heiligen Geistes dieses und jenes will.
So wird einleitend das Wesen der Eucharistie als das Sakrament der Erlösung vorgestellt, in der die Kirche den Tod Jesu verkündet und seine Auferstehung preist. Dementsprechend wird auch darauf hingewiesen, daß eine bloße äußerliche Beachtung der Normen nicht zielführend sein kann, da das dem Wesen der Liturgie, in der wir ja dem Herrn persönlich entgegentreten, widerspricht: Wieder: Wir befolgen nicht einen Ritus nur deshalb, weil Gott oder die Kirche uns das gesagt hat, sondern weil wir hier einer Person entgegentreten.
Schließlich wird auf den Sinn dieses Schreiben hingewiesen: Der Heilige Vater selbst hat damals die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gebeten, einie Instruktion bezüglich der Ordnung der Hl. Messe vorzubereiten.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reform von großem Gewinn für eine bewußtere, tätigere und fruchtbarere Teilnahme der Gläubigen war, jedoch auch, daß es hier nicht an Schatten fehlt, die behoben werden müssen.
Interessant finde ich folgenden Gedanken: Der Laie hat das Recht auf eine würdig gefeierte Liturgie. Das ist wichtig; erstens sorgen die willkürlichen Liturgieänderungen für Zwietracht im Volk Gottes, zweitens will der Christgläubige in das Mysterium Christi hineintreten - und nicht eine Mysterienschau geboten bekommen, egal, wie schön diese auch sein mag. Wichtig ist mir noch, was zwar nicht hier, aber im Verlauf der instruktion erwähnt wird, daß die Eucharistie ein Mahl und ein Opfer ist. Wenn jede Gemeinde nach Gutdünken ihr Mahl bzw. Opfer feiert (was den Eindruck hat, wenn man sich nicht an die Liturgischen Normen hält), dann ist diese Einheit im Ritus gebrochen. Das ist meiner Meinung nach nicht nur räumlich, sondern auhc zeitlich zu verstehen. Bei allen Änderungen an der Liturgie im Laufe der Zeit bleiben wir, wenn wir in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche feiern - und ein sichtbares Zeichen hierzu ist, die Liturgie getreu der Normen zu feiern -, Teil des durch die Zeiten pilgernden Volk Gottes.

1 Kommentar:

FNO hat gesagt…

Weiter so!

Aber unter "links" steht irrtümlich: redemptoris sacramentum..

;-))