Mittwoch, 12. November 2008

Wovor knien wir?

„Nach dem Kommunion-Austeilen sind wir in eine Sakristei unter der Altarinsel gegangen. Dort standen mit weißem Tuch bezogene Wäschekörbe. Die übrig gebliebenen Hostien wurden dort hineingeschüttet. Niemand machte eine Kniebeuge davor. Wie auch? Vor einem Wäschekorb kniet man sich nicht hin. Vor einem Speisekelch mit Velum, also einem Tuch darüber, dagegen schon.“

Kardinal Meisner

Bei allem Respekt, Eminenz, aber ich mache vor keinem von Menschen gemachten Kelch eine Kniebeuge. Vor dem lebendigen, in der Eucharistie anwesenden Herrn schon. (und bei aller Freude, daß Sie uns und vor allem Köln noch erhalten bleiben!)

Solche Äußerungen, die, wie ich es beim Herrn Kardinal vermute, unbedacht ausgesprochen wurden, weist auf eine tiefe Krise des eucharistischen Bewußtseins hin, und zwar nicht nur von den viel geschmähten Modernen Christen. Kann es denn nicht sein, daß zumindest ein Teil der Traditionsfreudigen eher den äußeren Schein (eben die wunderschönen Gesänge, die wunderschönen liturgischen Gewänder etc.) suchen statt den Lebenigen Herrn?

Um auf obige Äußerung nochmal zurückzukommen: Nein, ich bin nicht der Meinung, daß wir auf Blech- und Plastikkelche bzw. -Tabernakel zurückgreifen sollen "um damit den Ritus auf das Wesentliche zu konzentrieren", wie manche Modernisten mir zu erklären versuchen. Es ist jedoch wichtig, Prioritäten zu setzen. Wenn Not am Mann - verzeihung, Kelch - ist, dann hat der Gläubige Katholik trotzdem eine Kniebeuge vor dem Herrn zu machen, denn das Allerheiligste bleibt das Allerheiligste - selbst, wenn es (wie in vietamesischer Gefangenschaft, wie Nguyen Van Thuan - Gott hab ihn selig - es erzählte), in einer Zigarettenschachtel weitergegeben wird.

Sonntag, 2. November 2008

Was bewirkt das Motu Proprio des Papstes? II. Missa paulina, missa concilii.

In der liturgischen Frage darf nicht allzu parteiisch denken, wer Katholik bleiben will. Die „neue Messe“ war nämlich nie die Antithese zur Messform von 1645-1962, weder positiv noch negativ. Daher kann auch kein hinreichendes Verständnis für die liturgische Tradition gewinnen, wer diese nur gegen die verhasste Reform instrumentalisiert.

Lefebvres Landsknechte fahren gegen das Konzil seit ca. 1970 immer dieselben Kanonen auf, ohne quantitativ relevante Wirkung, weil sie ohne Rücksicht auf historische Echtheit, oder auch nur den weiteren Gang der Geschichte, damit losdonnern. „Una voce“ trommelte bereits gegen die Liturgiereform, als die Konstitution des Konzils noch nicht einmal in Kraft getreten war. Auch der meritenreiche Liturgiker Klaus Gamber war keineswegs ein nur unparteiischer Wissenschaftler, wie es auch J.A. Jungmann SJ sicherlich nicht war. Gamber legt einen Brief zum Schott von 1966, von Kardinalstaatssekretär Cicognani verfasst, beharrlich so aus, als habe dieser mit dem „Anschluss“ der Liturgie an das Konzil gemeint, die Reform sei 1965 bereits vollendet. (Vgl. K. Gamber, Die Reform der römischen Liturgie, Regensburg 1979, insb. S. 23 f.) Das wird nachgebetet, obwohl besseres Wissen zur Verfügung stünde (etwa die Ansprachen von Papst Paul VI. in den Generalaudienzen vom November 1969).

Die zuständigen Stellen, voran der Papst, mit ihm das Consilium, die Bischöfe, auch die Kurie, hätten zwar die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum concilium“ enger interpretieren können als geschehen, aber ihnen, und weder Jungmann noch Gamber noch Dritten, stand je die Befugnis zu einer weiten oder schmalen Interpretation zu. Sogar noch „mehr“ Reform wäre drin gewesen (verwirklicht etwa beim Neokatechumenat und dort seit 2008 approbiert). Der Vorstellungshorizont der Konzilsväter wird auffallend immer dann gern als Kriterium herangezogen, wenn der Interpret den normativen Textgehalt nicht gut genug für seine Interpretation auswerten kann. So schwört Andreas Batlogg SJ in den rezenten „Stimmen der Zeit (09/08) darauf, vereint mit O.H. Pesch, die Bischofssynode sei heute noch lange nicht das, was den Konzilsvätern „vorschwebte“. Abwegig. Den Konzilsvätern „schwebte“ kaum je eine konkrete Praxis kollektiver Führung der Kirche durch ein episkopales Politbüro vor; aber andererseits hatten sie auch keine Liturgiereform vor Augen, die nur Fußnoten zu den Rubriken von 1962 liefert, vielleicht noch das Schlussevangelium abschafft, im übrigen aber Latein von Alaska bis Zwasiland noch fester geliert. „Degelée“, Entstarrung war durchaus vom Konzil gewollt; und von Liturgiepapst Paul VI. richtig fortgeschrieben, Tauwetter! Die einzelnen Weisungen der Konzilskonstitution mussten von einer leitenden Idee her verstanden und umgesetzt werden. Diese ist da nicht einmal nur versteckt genannt: Einfachere Teilhabe aller Gläubigen, also an einer Liturgie, die für Pastoral und Kommunikation aufgeschlossen ist. Nicht gemeint war damit, dass sämtliche Pastoral und Katechese außerhalb der Gottesdienste entfällt und innerhalb derselben nurmehr marginal vorkommt. Wahrscheinlich liegen zwar sämtliche „Jugendmessen“ außerhalb dessen, was das Konzil selbst gestattet hat, nicht aber an sich Jugendgottesdienste (z. B. Jugendvigil, Jugendkreuzweg, oder auch ein Kinderrosenkranz). Trotzdem sind diese keine a priori illegalen Events, wie auch nicht die Kindermessen.

Das Datum des so gen. „Zusammenbruchs“ der, eingestanden sei es, fast schon erfrorenen „vorkonziliaren“ Liturgie ist vermutlich schon der erste Fastensonntag 1964 gewesen, als für uns die Messe auf Deutsch möglich wurde, nicht erst der 3. April 1969 (als die Konstitution „Missale romanum“ von Paul VI. erging). Schon seit 1963 (!) kämpft die Liturgiereform also in einem Zweifrontenkrieg, als Instauration und Restauration zugleich. Die späten Kämpfe der Jahre 1974 ff., nach dem Lefebvre-Manifest, waren doch im Vergleich dazu nur noch die Partisanengefechte „post festum“.

Der militante Sprachgebrauch ist unliturgisch, aber er wurde von der extremen Rechten ins tragische Spiel eingebracht. Summorum pontificum gönnt insbesondere diesen Kreisen keine Besitzergreifung der „alten Messe“. Sie ist eben nicht das Sondergut gekränkter Phalanx, romantischer Noblesse oder postmoderner Snobs. Über extreme „Selbstgefälligkeiten“ inmitten des Klerus, von dem auch Freunde der Tradition nicht frei sind, gebietet der Anstand zu schweigen. Um der Liturgie insgesamt willen musste die „alte Messe“ päpstlicherseits zurückgeholt werden in die Mitte der Kirche. So aber wurde sie als Sprengsatz gegen ihre konzilsgemäße Mission entschärft

Der Verbreitung des „älteren Gebrauchs“ sind jetzt eingestandenermaßen nur noch pragmatische, weder doktrinäre noch disziplinarische Grenzen gesetzt. Aber das Motu Proprio bietet keinerlei Handhabe dafür, „alt“ gegen „neu“ ins Feld zu führen, den Illusionen mancher Milizen grauer Wölfe zum Trotz. Liturgiemodernisten beschwören zwar seit 2007 leidenschaftlich die Scheingefahr eines „Rückfalls“ in die Eiszeit. Aber dazu müsste es erst mal im „gemeinen Kirchenvolk“ eine relevante Gegenbewegung gegen die „Liturgiemoderne“ geben, jenseits der Liebhaberzirkel. Die ist aber mit bloßem Auge nicht zu erkennen, allenfalls mikroskopisch klein. Was aber wenn eine solche heranwächst? Why not. Es wächst aber, im Gegenteil, der Zuspruch zu den Konzepten, die das Konzil ermöglicht hat, sogar konfessionsübergreifend, aber auch in den geistlichen Gemeinschaften. Das gilt fast allgemein. Nur von bestimmten professoralen Kathedern her wird wohl überdies eine „Vorwärtsverteidigung“ abgestandener Lieblingsideen praktiziert. Als hätte uns armen Seelen die Liturgiereform je ein „anderes Gottesbild“ gepredigt! „Mutter, Tochter, heilige Geistin, etc. pp.“? Nix da. Solche Schaumträume einer speziellen Generation bedrohten die liturgische Bewegung mutmaßlich schon in ihrem Ursprung. Nennen wir sie unpräzise mal die „Flakhelfer“, auch wenn ihr Großteil älter war und, hierzulande, gewisse Sympathien für die Deutschromantik gar nicht verleugnete, sogar die „Flakhelfer“ und ihre Adepten damit imprägniert hat. Man fühlte sich dort über die römische Romanité erhaben und wollte „los von Rom“. (Man muss befürchten: Hätte der Papst 1968 „die Pille“ freigegeben: Diese Leute wären dann, deshalb, dagegen gewesen.)

Wir jüngeren Europäer sehen das entkrampfter; und können den Anekdoten, die Gerontokraten aus der „grausamen“ Zeit der katholischen Kloster-Erziehung kolportieren, angesichts des heutigen Tohuwabohu, nichts mehr abgewinnen. Insofern war das Konzil ein voller Erfolg. Es ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt echter Erneuerung. Wir kennen den Katholizismus längst nur so, wie ihn das Konzil und die ihm folgenden Päpste justiert haben, „gerechtfertigt“ beinahe. Sogar das fast freikirchlich anmutende „autonome“ Gebaren traditionalistischer Cliquen wäre ohne Konzil völlig undenkbar. Wer die größere Zahl der Katholiken von diesem Kurs würde abbringen wollen, müsste sich (und tut es auch) eines gehässigen Propaganda-Tons befleißigen, mit dem doch nur virtuelle Realitäten erdichtet werden könnten (man denke an manche Web-Auftritte); und die apostolische Wirkung tendiert dann dennoch konstant gegen Null.

Der Dreischritt „Sehen-urteilen-handeln“ aber, wie von Kardinal Joseph Cardijn empfohlen, kommt zu anderen Wahrnehmungen: Wir sehen offenkundig eine moderne Liturgie, die weltweit im Allgemeinen doch funktioniert, mehr als das: Sie teilt das Sakrament weitherzig aus, an die Vielen. Wäre Annibale Bugnini CM der Idiot oder Verschwörer gewesen, zu dem manche ihn stempeln wollen, wäre tatsächlich nur ein Kasperltheater zur Welt gekommen. Die „Missa normativa“, die 1967 bei der Bischofssynode „durchfiel“, ist ja 1969 nicht Gesetz geworden. Vielleicht haben manche Liturgiereformer, die allesamt ihr Latein aber noch beherrschten, zwar dem „organischen Wachstum“ liturgischer Erneuerung zu wenig Respekt gezollt. Aber wie will man in Zeiten der Not ein „natürliches“ Wachstum künstlich erzeugen? Die liturgische Krise ist älter als die liturgische Bewegung. Eine starke, zügige Maßnahme war geboten, als überfällige Antwort auf den in dieser Härte völlig unvorhersehbaren Kollaps von 1964, die „babylonische Sprachverwirrung“ (plötzlich kursierten hunderte Hochgebete in Holland!), die eine untergründige Misere endlich freilegte. Die Liturgiereform hat sich aber nicht als pastorales Allheilmittel erweisen können und wäre mit diesem Titanenauftrag auch offenkundig überfordert. Denn Liturgie ist nicht die einzige Dimension des kirchlichen Lebens. Die Kirche ist nicht nur Tempel, sie ist auch Schule und Volk, Volk sogar im Sinne von Caritas.

Wir sehen andererseits verhetzte, beleidigte Randgruppen, die nicht immer im Unrecht sind, aber die sich oft krass außerhalb der Liebe stellen. Deren selbstgebastelte Messopfertheorien nehmen bisweilen groteske Züge an und rutschen partiell in esoterischen Religionswahn ab. So was hat die Kirche nie gelehrt, auch nicht zu Trient. Wir bekommen unverlangt Post aus diesen Kreisen, für die das gesamte Werk Jesu, mehr noch, ‚l’amour precedent de la creation du monde’ auf die korrekte Übersetzung der Einsetzungsworte zusammenschnurrt, „pro multis“. Das deuten diese „Beter“ aber gern als „für Wenige“ („für mich und 2-3 andere“). Den einschlägigen Satz des Jansenius hat aber bereits Innozenz X. 1653 „cum occasione“ verurteilt. Jesus ist für die Vielen gestorben, im Sinne von: für Euch, und eigentlich für alle.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Redemptionis Sacramentum (I)

So, wie lange schon versprochen, beginnen wir mit einer Art "Querlesen" des Apostolischen Schreibens "Redemptions Sacramentum". Es soll zum Selber lesen anregen und einige meiner kleinen Gedanken dazu darstellen.

Das Schreiben kam am 25.3.2004 im Zuge der letzten Enzyklika von Johannes Paul II. "Ecclesia de Eucharistia" heraus.

Im Vorwort wird auf die Verbindung mit der Enzyklika hingewiesen und allgemein etwas über den Wert und die Wichtigkeit der Liturgie geschrieben.
Es ist wichtig und richtig, daß die Kirche, bevor sie auf die Richtlinien bei der Zelebration des Mysteriums zu sprechen kommt, auf das "warum" hinweist. Eine Sache, die mir bei der Kirche so gut gefällt, ist, daß wir nicht einem Konglomerat von Regeln folgen "weil es halt so ist", "weil es schon immer so gemacht wurde", sondern daß die Kirche auch immer darauf hinweist, warum man diesen Regeln folgen muß. Glaube und Vernunft sind nicht nur Thema einer anderen Enzyklika von Johannes Paul II. gewesen, sie sind auch nicht nur dem aktuellen Heiligen Vater wichtig. Auch wenn es Zeiten gab, in der der Vernunft nicht der Platz, der ihr im Leben der Kirche zusteht, eingeräumt wurde, ist die Vernunft zentral in der Kirche. So auch in der Liturgie: Rom verabschiedet nicht einfach irgendwelche Vorschriften, ruft fröhlich "roma locuta, causa finita" und läßt uns dann stupide gehorchen, nein, die Kirche versucht auch immer, zu verdeutlichen, warum sie unter Leitung des Heiligen Geistes dieses und jenes will.
So wird einleitend das Wesen der Eucharistie als das Sakrament der Erlösung vorgestellt, in der die Kirche den Tod Jesu verkündet und seine Auferstehung preist. Dementsprechend wird auch darauf hingewiesen, daß eine bloße äußerliche Beachtung der Normen nicht zielführend sein kann, da das dem Wesen der Liturgie, in der wir ja dem Herrn persönlich entgegentreten, widerspricht: Wieder: Wir befolgen nicht einen Ritus nur deshalb, weil Gott oder die Kirche uns das gesagt hat, sondern weil wir hier einer Person entgegentreten.
Schließlich wird auf den Sinn dieses Schreiben hingewiesen: Der Heilige Vater selbst hat damals die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gebeten, einie Instruktion bezüglich der Ordnung der Hl. Messe vorzubereiten.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reform von großem Gewinn für eine bewußtere, tätigere und fruchtbarere Teilnahme der Gläubigen war, jedoch auch, daß es hier nicht an Schatten fehlt, die behoben werden müssen.
Interessant finde ich folgenden Gedanken: Der Laie hat das Recht auf eine würdig gefeierte Liturgie. Das ist wichtig; erstens sorgen die willkürlichen Liturgieänderungen für Zwietracht im Volk Gottes, zweitens will der Christgläubige in das Mysterium Christi hineintreten - und nicht eine Mysterienschau geboten bekommen, egal, wie schön diese auch sein mag. Wichtig ist mir noch, was zwar nicht hier, aber im Verlauf der instruktion erwähnt wird, daß die Eucharistie ein Mahl und ein Opfer ist. Wenn jede Gemeinde nach Gutdünken ihr Mahl bzw. Opfer feiert (was den Eindruck hat, wenn man sich nicht an die Liturgischen Normen hält), dann ist diese Einheit im Ritus gebrochen. Das ist meiner Meinung nach nicht nur räumlich, sondern auhc zeitlich zu verstehen. Bei allen Änderungen an der Liturgie im Laufe der Zeit bleiben wir, wenn wir in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche feiern - und ein sichtbares Zeichen hierzu ist, die Liturgie getreu der Normen zu feiern -, Teil des durch die Zeiten pilgernden Volk Gottes.

Samstag, 25. Oktober 2008

Papst: Wiedereinführung der Messe ad orientem ist nicht der Plan

Daß der elfte Band der gesammelten Werke für jeden hier lesenden wohl Pflichtlektüre ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Hier ein wichtiges Statement des Hl. Vaters zu der Frage der Zelebrationsrichtung:
"Im Wesentlichen gehe es ihm aber nicht um solche 'oft kleinlichen Fragen nach dieser oder jener Form', betont der Papst .... Grundlegend sei vielmehr der 'große Zusammenhang'"

Und ja, ich arbeite an dem Schreiben. Aber leider Gottes sehr, sehr langsam. Leider hat mich nun auch eine kleine Erkältung etwas gestunned.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Was sagte das Konzil eigentlich?

Jaja, der Phil.... keinen Plan kann er einhalten! Jedenfalls inspiriert (kopiert könnte man auch sagen) von meinem Mitblogger denke ich, es ist sinnvoll, einige Kernsätze vom Sacrosanctum Concilium hier niederzuschreiben. Schließlich scheint teilweise eine gewisse Unklarheit darüber, was das Konzil eigentlich wollte, zu herrschen. Da gibt es einige (ich habe das sogar mal aus dem Mund - oder eher der Feder - eines Bischofs gehört bzw gelesen), die behaupten, das Konzil hätte dem Frauenpriestertum und ähnlichem den Weg geebnet. Andere meinen, das Konzil wollte eigentlich an der Liturgie nichts ändern, vielleicht hier und da die Gläubigen zur besseren Teilnahme ermahnen, aber mehr nicht. Originaltexte können sperrig sein, aber sie sind, um solche Fragen zu klären, ein guter Anfang.

I. Leitmotive der Liturgiereform

(Auszüge aus der Konstitution Sacrosanctum Concilium, SC)

SC Nr. 14: ''Die Mutter Kirche wünscht sehr, alle Gläubigen möchten zu der vollen, bewussten und tätigen Teilnahme an den liturgischen Feiern geführt werden, wie sie das Wesen der Liturgie selbst verlangt und zu der das christliche Volk'', "das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, der heilige Stamm, das Eigentumsvolk" (1 Petr 2,9; vgl. 2,4-5) ''kraft der Taufe berechtigt und verpflichtet ist. Diese volle und tätige Teilnahme des ganzen Volkes ist bei der Erneuerung und Förderung der heiligen Liturgie aufs stärkste zu beachten, ist sie doch die erste und unentbehrliche Quelle, aus der die Christen wahrhaft christlichen Geist schöpfen sollen. Darum ist sie in der ganzen seelsorglichen Arbeit durch gebührende Unterweisung von den Seelsorgern gewissenhaft anzustreben. Es besteht aber keine Hoffnung auf Verwirklichung dieser Forderung, wenn nicht zuerst die Seelsorger vom Geist und von der Kraft der Liturgie tief durchdrungen sind und in ihr Lehrmeister werden. Darum ist es dringend notwendig, daß für die liturgische Bildung des Klerus gründlich gesorgt wird....''

SC Nr. 19: ''Die Seelsorger sollen eifrig und geduldig bemüht sein um die liturgische Bildung und die'' tätige Teilnahme der Gläubigen'', die innere und die äußere, je nach deren Alter, Verhältnissen, Art des Lebens und Grad der religiösen Entwicklung. Damit erfüllen sie eine der vornehmsten Aufgaben des treuen Spenders der Geheimnisse Gottes. Sie sollen ihre Herde dabei nicht bloß mit dem Wort, sondern auch durch das Beispiel führen.''

SC Nr. 21 ''Damit das christliche Volk in der heiligen Liturgie die Fülle der Gnaden mit größerer Sicherheit erlange, ist es der Wunsch der heiligen Mutter Kirche, eine allgemeine Erneuerung der Liturgie sorgfältig in die Wege zu leiten. Denn die Liturgie enthält einen kraft göttlicher Einsetzung unveränderlichen Teil und Teile, die dem Wandel unterworfen sind. Diese Teile können sich im Laufe der Zeit ändern, oder sie müssen es sogar, wenn sich etwas in sie eingeschlichen haben sollte, was der inneren Wesensart der Liturgie weniger entspricht oder wenn sie sich als weniger geeignet herausgestellt haben. Bei dieser Erneuerung sollen Texte und Riten so geordnet werden, daß sie ''das Heilige, dem sie als Zeichen dienen, deutlicher zum Ausdruck bringen'', und so, daß das christliche Volk sie möglichst leicht erfassen und in voller, tätiger und gemeinschaftlicher Teilnahme mitfeiern kann....''

II. Zur Reform der Messe:

[Sacrosanctum Concilium, KAPITEL II (SC Nr. 22, 40, 47-56; ohne Anmerkungen)]

DAS HEILIGE GEHEIMNIS DER EUCHARISTIE
22, § 1. Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof.

40. Da jedoch an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Verhältnissen eine tiefer greifende und deswegen schwierigere Anpassung der Liturgie dringlich ist, soll beachtet werden:

1) Die für die einzelnen Gebiete im Sinne von Art. 22 § 2 zuständige kirchliche Autorität möge sorgfältig und klug erwägen, welche Elemente aus Überlieferung und geistiger Anlage der einzelnen Völker geeignet sind, zur Liturgie zugelassen zu werden. Anpassungen, die für nützlich oder notwendig gehalten werden, sollen dem Apostolischen Stuhl vorgelegt und dann mit dessen Einverständnis eingeführt werden.

2) Damit die Anpassung aber mit der nötigen Umsicht geschehe, wird der kirchlichen Autorität des betreffenden Gebietes vom Apostolischen Stuhl die Vollmacht erteilt werden, gegebenenfalls in gewissen dazu geeigneten Gemeinschaften für bestimmte Zeit die notwendigen Vorversuche zu gestatten und zu leiten.

3) Weil vor allem in den Missionsländern die Anpassung liturgischer Gesetze besondere Schwierigkeiten mit sich zu bringen pflegt, sollen bereits bei der Abfassung der Gesetze Sachverständige aus dem betreffenden Fachgebiet herangezogen werden.

47. Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er überliefert wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen und so der Kirche, seiner geliebten Braut, eine Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung anzuvertrauen: das Sakrament huldvollen Erbarmens, das Zeichen der Einheit, das Band der Liebe, das Ostermahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird.

48. So richtet die Kirche ihre ganze Sorge darauf, dass die Christen diesem Geheimnis des Glaubens nicht wie Außenstehende und stumme Zuschauer beiwohnen; sie sollen vielmehr durch die Riten und Gebete dieses Mysterium wohl verstehen lernen und so die heilige Handlung bewußt, fromm und tätig mitfeiern, sich durch das Wort Gottes formen lassen, am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden. Sie sollen Gott danksagen und die unbefleckte Opfergabe darbringen nicht nur durch die Hände des Priesters, sondern auch gemeinsam mit ihm und dadurch sich selber darbringen lernen. So sollen sie durch Christus, den Mittler, von Tag zu Tag zu immer vollerer Einheit mit Gott und untereinander gelangen, damit schließlich Gott alles in allem sei.

49. Damit also das Opfer der Messe auch in der Gestalt seiner Riten seelsorglich voll wirksam werde, trifft das Heilige Konzil im Hinblick auf die mit dem Volk gefeierten Messen, besonders jene an Sonntagen und gebotenen Feiertagen, folgende Anordnungen.

50. Der Mess-Ordo soll so überarbeitet werden, daß der eigentliche Sinn der einzelnen Teile und ihr wechselseitiger Zusammenhang deutlicher hervortreten und die fromme und tätige Teilnahme der Gläubigen erleichtert werde. Deshalb sollen die Riten unter treulicher Wahrung ihrer Substanz einfacher werden. Was im Lauf der Zeit verdoppelt oder weniger glücklich eingefügt wurde, soll wegfallen. Einiges dagegen, was durch die Ungunst der Zeit verlorengegangen ist, soll, soweit es angebracht oder nötig erscheint, nach der altehrwürdigen Norm der Väter wiederhergestellt werden.

51. Auf dass den Gläubigen der Tisch des Gotteswortes reicher bereitet werde, soll die Schatzkammer der Bibel weiter aufgetan werden, so dass innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift dem Volk vorgetragen werden.

52. Die Homilie, in der im Laufe des liturgischen Jahres aus dem heiligen Text die Geheimnisse des Glaubens und die Richtlinien für das christliche Leben dargelegt werden, wird als Teil der Liturgie selbst sehr empfohlen. Ganz besonders in den Messen, die an Sonntagen und gebotenen Feiertagen mit dem Volk gefeiert werden, darf man sie nicht ausfallen lassen, es sei denn, es liege ein schwerwiegender Grund vor.

53. Nach dem Evangelium und der Homilie soll - besonders an den Sonntagen und gebotenen Feiertagen - das "Allgemeine Gebet" oder "Gebet der Gläubigen" wiedereingeführt werden, damit unter Teilnahme des Volkes Fürbitten gehalten werden für die heilige Kirche, für die Regierenden, für jene, die von mancherlei Not bedrückt sind, und für alle Menschen und das Heil der ganzen Welt.

54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, dass die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Mess-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

55. Mit Nachdruck wird jene vollkommenere Teilnahme an der Messe empfohlen, bei der die Gläubigen nach der Kommunion des Priesters aus derselben Opferfeier den Herrenleib entgegennehmen. Unbeschadet der durch das Konzil von Trient festgelegten dogmatischen Prinzipien kann in Fällen, die vom Apostolischen Stuhl zu umschreiben sind, nach Ermessen der Bischöfe sowohl Klerikern und Ordensleuten wie auch Laien die Kommunion unter beiden Gestalten gewährt werden, so etwa den Neugeweihten in der Messe ihrer heiligen Weihe, den Ordensleuten in der Messe bei ihrer Ordensprofess und den Neugetauften in der Messe, die auf die Taufe folgt.

56. Die beiden Teile, aus denen die Messe gewissermaßen besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, sind so eng miteinander verbunden, daß sie einen einzigen Kultakt ausmachen. Daher mahnt die Heilige Versammlung die Seelsorger eindringlich, sie sollen in der religiösen Unterweisung die Gläubigen mit Eifer belehren, an der ganzen Messe teilzunehmen, vor allem an Sonntagen und gebotenen Feiertagen.

Diese Zusammenstellung ist keineswegs vollkommen. Sie soll eher einladen, die Konstitution zu lesen, wenn man das noch nicht getan hat (Tolle, Lege)

Dienstag, 14. Oktober 2008

Geplantes

Tut mir leid, daß jetzt länger nichts kam. Ich bin gerade etwas im Physikerstreß und habe (was ja nicht unbedingt negativ ist) diesbezüglich wieder mal etwas Blut geleckt.

Wie es hier weitergeht?

- Der Artikel von Franz Norbert Otterbeck wird fortgesetzt.

- Davor möchte ich eine Reihe zum Redemtionis Sacramentum beginnen. Ich denke, es ist sinnvoll, einerseits sozusagen eine Kurzfassung dieses wichtigen Dokumentes zu haben (was das selber lesen mehr animieren denn ersetzen will), andererseits auch über die Punkte, die dort aufgelistet sind, zu sprechen und so die Hintergründe zu den dortigen Vorschriften zu beleuchten.

- Von Herrn Stephan Fleischer werde ich recht bald einen weiteren Gastartikel hierher aufnehmen.

- Falls Fragen/Anregungen oder gar Wünsche, mitzumachen bestehen, könnt ihr Euch gerne über die Kommentarfunktion oder via Mail melden.

Montag, 29. September 2008

Was bewirkt das Motu proprio des Papstes?

Als Debut hier einige sehr interessante Gedanken zum Summorum Pontificum von unserem neuen Mitstreiter, F.N.Otterbeck:

Ein Motu proprio hat die „alte Messe“ 2007 wieder freigegeben. Das ist ein päpstlicher Gesetzgebungsakt aus eigenem Entschluss („motu proprio“). Aber was soll das bezwecken? Nach langen Jahrhunderten liturgischer Erstarrung war die Liturgiereform eine Großtat, eine Wohltat, wie der Papst der Liturgiereform, Paul VI., schon am 19. April 1967 mit Recht („Deus id vult“) vor dem zuständigen Consilium formulierte. „Die ersten Ergebnisse der Liturgiereform sind ... wahrhaft trostvoll und voller Verheißung“. Nachhaltige Akzeptanz für das, was etwa Guardini, Beauduin, Martimort oder Vagaggini wollten, fehlt aber nach wie vor. Das zeigte auch eine Veranstaltung zum Thema beim Katholikentag (DT vom 27. Mai 2008). Daher genügt es nicht, nur hin und wieder von „Missbräuchen“ der erneuerten Liturgie zu reden. Wo endet legitime Umsetzung der pastoral orientierten Texte in die Praxis? Wo beginnt der „Missbrauch“? Ist es etwa kein permanenter Missbrauch des Sakraments, die römische Messe ohne und gegen Papst und Bischöfe zu feiern, wie es die Lefebvre-Priester mindestens seit 1974 unentwegt tun? Dazu und zu anderen Fragen hat Arnold Angenendt in dem von Albert Gerhards herausgegebenen Buch zum Motu proprio von 2007 kluge Ausführungen gemacht. Liturgie muss andererseits Abstand zum Alltag sogar gewährleisten. Die Reform hat offenkundig wesentliche Ziele noch nicht erreicht. Anstatt dass Priester und Getaufte „die Messe beten“ (Pius X.), betet zu oft fast niemand mehr in der Messe. Eine gründliche Besinnung auf den Zweck der Liturgie ist also angezeigt. Und das kann von Liturgiewissenschaftlern allein so wenig geleistet werden wie das Bibelverständnis nur durch Exegeten zur Welt gebracht wird.

Zur Erinnerung: Den vielzitierten „Federstrich“, mit dem Papst Paul VI. willkürlich eine Art von Zerstörung des Kultes ausgelöst habe, indem er „die Messe“ verwarf, den hat es nie gegeben. Erst im Oktober 1974 gab die Gottesdienstkongregation eine kurze Notiz heraus („Bekanntgabe“), dass Ausnahmegenehmigungen, um die Messe mit Volk nach dem vorherigen Messbuch von 1962 zu feiern, seitens des Vatikan fortan unerwünscht seien. Mehr nicht. Das war eine Maßnahme der Disziplin, um Gehorsam gegenüber Papst und Konzil einzuschärfen. Aus demselben Motiv heraus warb Papst Benedikt im Vorjahr um „Freigabe“ der alten Messe und ermöglichte sie rechtswirksam. Die „neue Messe“ sollte die alte überall ersetzen und so geschah es. (Um genau zu sein: „Novus Ordo promulgatus est, ut in locum veteris substitueretur post maturam deliberationem, atque ad exsequendas normas quae a Concilio Vaticano II impertitae sunt. Haud dissimili ratione, Decessor Noster S. Pius V post Concilium Tridentinum Missale auctoritate sua recognitum adhiberi iusserat“; so der Papst im Konsistorium am 24. Mai 1976.(1))

Im Wesentlichen bleibt es dabei. Aber ein Verbot im Sinne einer Negation der Tradition gab es nicht, kann es gar nicht geben. Auch das vielzitierte Ratzingerwort „Aus meinem Leben“ (dass „das Verbot“ geschadet habe) wird durch den Begleitbrief zum o.g. Motu proprio entschärft. Denn die liturgische Tradition darf nicht ausgewählt betrachtet werden, sie kann nur aus der vitalen Gesamtperspektive begriffen werden. „Lex credendi statuat lex supplicandi“, so Prosper von Aquitanien. Der Glaube setzt dem Beten das Maß. Das Beten gibt aber auch über den Glauben zuverlässig Auskunft. Das ist das Anliegen des Papstes heute. Er repariert also die echte Tradition, aber nicht eine frei erfundene, selbstgebastelte „Tradition“.

Auch das Missale Romanum von 1970 stellte sich, wie der damalige Papst mit dem Namen des Völkerapostels immer wieder betont hat, bewusst unter die „Norm der Väter“ (vgl. Sacrosanctum Concilium, Nr. 50). Aber die zugleich vernünftigerweise vom Konzil geforderte Anpassung an die Erfordernisse heute hat in die allseits bekannten Problemzonen geführt, jedenfalls im europäisch geprägten Umfeld. Eigentlich ist die „neue“ Messe ja traditionstreuer als die „alte“, wie P. Guy Oury OSB schon 1975 formulierte. Denn sie holt Schätze älterer Tradition herauf. Einfallstor für jedwede Kreativität in der Liturgie war wohl die zu spontane Interpretation des heutigen Kontextes. Die Kirche in der „Welt von heute“ ist aber die, die das III. Jahrtausend in den Blick nimmt, nicht bloß die Moden einer längst wieder versunkenen Popkultur zu Beginn der 1970-er Jahre.

„Duc in altum!“ Es geht wieder um das Zeugnis, um die Mission ins weite Land. Von Jugend auf war Papst Paul, der von Traditionalisten und auch Modernisten meistgeprügelte, der echten liturgischen Bewegung eng verbunden, nicht zuletzt vermittelt durch den Oratorianerpater Giulio Bevilacqua aus Brescia. Dazu hat das Istituto Paolo VI schon 1987 eine bemerkenswerte Publikation veröffentlicht. Der Konzilspapst hat die Liturgiereform auch mit derselben höchstpersönlichen Kompetenz durchgesetzt, die Papst Benedikt heute, außer in „Fachkreisen“, niemand abspricht. Weder die liturgische Bewegung noch die Liturgiewissenschaft sind letztlich normativ für den Kult der Kirche. Hier gilt a priori die „Norm der Väter“, wenn auch im Horizont der jeweiligen Epoche. Es geht aber auch heute nicht um Selbstgemachtes, sondern vorrangig um die österliche Sonntagsfeier! Deren von päpstlicher Fürsorge gestützte Wiederentdeckung könnte für uns zum Auftakt einer neuen liturgischen Bewegung werden. Das bedeutet aber nicht, dass die still gelesene „Winkelmesse“ die Massen je bewegen wird. Im Gegenteil, das tat sie nie, seit Jahrhunderten nicht mehr. Aber auch die stille Messe hat einen Ort in der Kirche, selbst wenn ihre besonders rabiaten Freunde manchmal in den Schatten eines zweifelhaften „Spätjansenismus“ geraten.

Soll man Prognosen abgeben? Der militante Traditionalismus geht seinem Ende entgegen, der militante „Liturgiemodernismus“ aber umso mehr. Der gegenwärtige Papst hat mit „Summorum pontificum“ eine notwendige Korrektur verfügt, die aber erst jetzt auf Akzeptanz hoffen kann. Die Maßnahme kommt zur richtigen Zeit, wider alle liturgischen Legenden.

So völlig unproblematisch ist es nicht, dass zu örtlichen Pluralitäten (man nehme nur das Extrembeispiel des eigenen Messbuchs für den Kongo) auch noch eine „Pluralität der Traditionsstände“ hinzutritt. Manche baten schon zu Beginn der 1970-er Jahre um mehr Toleranz für die alte Messe. Annibale Bugnini, der Manager der Liturgiereform, gesteht in seinem (deutsch 1988) publizierten Rückblick auch ein, dass man damals sogar größeres Wohlwollen erwogen habe. Aber der Widerstand der Extremen gegen die neue Messordnung war fanatisch, wahrscheinlich sogar kaum mehr christlich motiviert. Schon am 8. September 1976 fragte Jean Guitton den Papst, ob doch noch ein Zugeständnis an die Opposition möglich sei. Paul VI. antwortete aber entschieden: ''En apparence cette différend porte sur une subtilité. Mais cette messe dite de Saint Pie V., comme on le voit à Ecône, devient le symbole de la condamnation du Concile. Or, je n'accepterai en aucune circonstance que l'on condamne le Concile par un symbole. Si cette exception était acceptée, le Concile entier sera ébranlée. Et par voie de conséquence l'autorité apostolique du Concile'' (cfr. Paul VI secret, Paris 1979, S. 159 (2)).

Paul VI. hatte also erkannt, dass der Streit um das Konzil geht und die ''alte Messe'' als Kampfmittel dagegen benutzt wird, also kontraproduktiv (vgl. seine berüchtigte Predigt vom 29. Juni 1972). Heute geht es wieder um die Autorität des Konzils, aber unter neuen Aspekten. Mit der breiteren „Freigabe“ des älteren Gebrauch der römischen Liturgie (nicht nur des Messbuchs) werden jetzt wesentliche Einsichten des Konzils, dass nämlich die Christgläubigen in Fragen des Kultes nie völlig rechtlos oder anspruchslos sein können, mit sehr viel Wohlwollen auch auf die „Traditionsfreunde“ des usus antiquior ausgeweitet. Ob das Projekt letztlich funktioniert, hängt nicht zuletzt davon ab, ob auch diese den konzilsgemäß missionarisch fruchtbaren, „modernen“, paulinischen Gebrauch des römischen Ritus allmählich zu respektieren lernen. Nur wegen des Konzils, keineswegs gegen das Konzil, ist für pastorale Sondergruppen heute eine Erweiterung des Spektrums authentischer Liturgie möglich. Das gilt etwa auch für die jüngere liturgische Praxis in kleinen Gemeinschaften (insbesondere des Neokatechumenats). Die bisweilen grobe Lieblosigkeit der Altrituellen aber wäre mit weniger Entgegenkommen als im Sommer 2007 päpstlich publiziert sicherlich nicht mehr zu heilen gewesen.

Dann hätte sich diese „kleine Herde“ mehr und mehr im abseitigen Gestrüpp verfangen; teils missbraucht von „rechtgläubig“ politischer Ideologie, die (nicht immer offen) an das Weltbild eines Charles Maurras oder eines Carl Schmitt anknüpft. Zum Teil wird diese „altgläubige“ Gemeinde sui generis aber auch verführt durch die Erwähltheitsgefühle einer nur pseudo-tridentinisch „katholischen“ Identität, die nur ein gekünsteltes Konstrukt sein kann, eine neue Mutation von „Freikirche“, abseits des wirklichen Glaubenslebens der Una Sancta.

Die alte Liturgie durfte aber nicht „unter die Räuber fallen“. Denn die Messe ist das Werk Gottes für uns, wie das sakramentale Wirken Christi in unserer Mitte überhaupt, und deshalb sakrosankt. Gerade ihre Kontemplation ist als Kampfplatz um den rechten Glauben ungeeignet. Das Messopfer dient immer auch der Kommunion. Der nun eingeleitete Weg führt also hin zu einer nächsten Stufe der Liturgiereform. Das ist ganz im Sinne des heiligen Wegweisers Pius X. und zugleich auch Fortschritt im Sinne des kirchendiplomatischen Entscheiders Paul VI. Der Weg ist vielleicht doch noch viel weiter als „Papa Benedetto“ vermutet hat. Das Erwachen der Kirche in den Seelen beginnt gerade erst. Aber sein Versuch, eine „Hermeneutik des Bruchs“ auszugleichen (ja, manchmal sieht nur Petrus den Weg), ist wohl auf lange Sicht ohne überzeugende Alternative. Denn die Entwicklung der Kirchengeschichte ist, nach John Henry Newman, nicht als dialektische Evolution zu begreifen, sondern sie ist dialogisch konzipiert, development also, immer aggiornamento und approfondissement zugleich.

Der so erkannte Unterschied zu einer etwaigen „Evolutionstheorie“ der Liturgie könnte allzu subtil erscheinen, zählt aber: Zurück zu den Quellen und „zugleich“ Anpassung an die Gegenwart, das ist in der Liturgie nicht etwa angewandte Dialektik, sondern der ausgewogene Weg, trotz aller Sorgen, der einzig gangbare, jenseits vom zelebrierten Archäologismus und jenseits vom antikultischen „Journalismus“.


Übersetzungen:

ad 1.) Die neue Ordnung ist in Kraft getreten, um an die Stelle der alten zu treten, nach reiflicher Erwägung und auch in Durchführung der Regeln, die vom Zweiten Vatikanum erlassen wurde. Ohne abweichende Gründe hat Unser Vorgänger, der Hl. Pius V., mit seiner Autorität das nach dem Konzil von Trient überarbeitete Messbuch gültig herausgegeben.

ad 2.) Der Erscheinung nach beträgt der Unterschied nur eine Winzigkeit. Aber jene Messe, die man "nach Pius V." nennt, wie man das in Ecône sieht, wird zum Symbol der Verurteilung des Konzils. Nun aber weder werde ich unter gar keinem Umstand akzeptieren, dass man das Konzil mittels eines Symbols verurteilt. Wenn diese Ausnahme akzeptiert würde, wird das ganze Konzil erschüttert sein. Und in der Folge die apostolische Autorität des Konzils.

Neuer Mitstreiter

Ich freue mich, daß F. N. Otterbeck, mit dem ich inzwischen einige erhellende Email-Korrespondenzen hatte, sich bereit erklät hat, hier mitzuschreiben. In dem Sinne ein herzliches Willkommen FNO

Montag, 22. September 2008

Gedanken zu beiden Riten II

In meinen Streifzügen durch das Internet bin ich auf einen meiner Meinung nach sehr erhellenden Text von Stefan Fleischer gestoßen, einen Text, der anscheinend auch in dem von ihm geschriebenen Buch "Heiligkeit für Anfänger" (ich habe das Buch -noch- nicht) Korrektur: Es ist ein Text auf seiner Homepage, den ich Euch nicht vorenthalten will:

Zwei Formen - ein Ritus

Je mehr ich es mir überlege, desto mehr werde ich mir bewusst, welch grosses Geschenk uns Gott mit diesem Motu Proprio gemacht hat. Mir scheint, also wolle Er uns in diesem neuen Millenium auch einen neuen Blick auf Ihn eröffnen, uns sensibilisieren für Seine ganze, umfassende Grösse, für das ganze Geheimnis Seiner Unergründlichkeit.

Ausserordentliche Form

Die alte Form steht irgendwie unter dem Leitwort: "Ich bin der Herr, Dein Gott!" So verweist sie uns auf die ganze Grösse Gottes, Seine Herrlichkeit, Seine Unendlichkeit und Allmacht.Sie ist demzufolge stark auf den Opfercharakter dieses heiligen Tuns ausgerichtet. Sie ruft zu Anbetung auf und zum Nachdenken über unsere eigene Schwäche und Sündhaftigkeit. Das "domine, non sum dignus" klingt scharf und mahnend vor dem Empfang der Heiligen Kommunion. So wird dann grosser Wert auf die Form gelegt, auf die Ehre, die Gott gebührt und die allem zugewiesen wird, was mit Gott in direktem Zusammenhang steht, dem Priester, dem Altar, dem Kelch und der Patene et cetera. Auch die peinliche Sorgfalt im Umgang mit den Heiligen Gestalten ergibt sich aus dieser Haltung: "Du bist der Herr, mein Gott!"

Ordentliche Form

Der neuen Form liegt mehr das Wort zu Grunde: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen." Sie verweist uns auf die ganze Nähe Gottes, Seine Liebe zu uns und die Sorge für Sein am Kreuz erworbenes, heiliges Volk. So steht denn eher der Mahlcharakter dieser Liturgie im Vordergrund. Das "sed tantum dic verbo" ruft zum Vertrauen auf Seine Barmherzigkeit auf. Und dieses Vertrauen will uns in eine "Vertrautheit" mit Gott führen, seine Freundschaft spüren lassen, uns einladen Ihn ganz ins Zentrum unseres Lebens und unserer Gemeinschaft zu stellen.

Ein Ritus

Diese zwei, auf den ersten Blick so verschiedenen Formen, zu denen man noch viel sagen könnte, bilden nun einen einzigen Ritus. Wir dürfen und müssen lernen, in beiden Formen die je spezifische Spiritualität zu leben. Wir sind aber auch gefordert, in unserem Leben nun bewusst beides zusammen zu führen, die Grösse Gottes nicht zu vergessen, wenn wir seine Nähe betrachten, Seine Gerechtigkeit zu "fürchten" wenn wir auf seine Barmherzigkeit vertrauen. Oder anders ausgedrückt, wir dürfen und müssen uns immer mehr jener "Widersprüchlichkeit" Gottes bewusst werden, die natürlich nur für unsere beschränkte Wahrnehmung widersprüchlich scheint, in Tat und Wahrheit aber ein Ganzes bildet, das uns in jeder Beziehung massiv übersteigt.

Damit beginnt ein Sinn der oft schmerzhaften Entwicklung der letzten Jahrzehnte aufzuleuchten. Gott ist mehr, Gott ist grösser als alles, was wir uns vorstellen können. Und genau deshalb ist er uns auch näher, als wir es je ahnen werden. Wir sollen lernen, uns aus Fixierungen auf Teilaspekte der Wahrheit zu lösen und immer mehr uns bemühen, dem ganzen Gott, der allein der wahre Gott sein kann, zu begegnen. Wir sind gerufen unser ganzes Leben mit Ihm, in Ihm und auf Ihn hin zu leben. So werden wir in jeder Situation unseres Lebens, in Freud und Leid, in Not und Überfluss, im Hochgefühl und in der Trockenheit, ja selbst in Sünde und Schuld, diesen Gott erfahren, der sich genau um mich kümmert, aber gleichzeitig sich auch jedem anderen Menschen ohne Ausnahme, ja seiner ganzen Schöpfung, in gleicher Weise zuwendet.

Das kann dann ein Ansatz werden, in dem sich beide Formen behutsam annähern, bis sie letztendlich in jene himmlische Liturgie einmünden, in der wir Gott so feiern werden, wie Er tatsächlich ist.

Original habe ich den Text hier gefunden.

Eine wichtige Sache würde ich ergänzen: Die ordentliche Form des Neuen Ritus betont den Opfermahlscharakter. Das ist ein Unterschied zu einem diffusen Mahlscharakter. Und sicherlich kann man nicht sagen, daß die außerordentliche Form den Opfermahlscharakter nicht kenne oder umgekehrt die ordentliche den Opfercharakter nicht. Jedoch ist der Schwerpunkt ein anderer.
An dieser Stelle als kleines btw. sei übrigens erwähnt, daß ich mich in Zukunft bemühen werde, einmal im Monat einer Messe in der außerordentlichen Form beizuwohnen. Was auch heißen kann, nette Leute und Mitglieder der Chorschola dort zu treffen.

Mittwoch, 17. September 2008

"Insatiable"

Cardinal: Some not satisfied even after pope's Tridentine Mass decree

Ein Bonmot sagt "Wenn man ihnen den kleinen Finger gibt, wollen sie gleich die ganze Hand" Da der Finger beileibe nicht klein war, fragt man sich, was diese Herren alles wollen... jedenfalls verbreiten sie nur Unfrieden und Verwirrung. Und da diabolos Verwirrer bedeutet, gehen bei solchen Mitbrüdern bei mir immer die Alarmglocken an.

Ich bin froh, daß viele Verfechter des "Alten Ritus" wirklich gute Menschen sind, die nicht dermaßen unersättlich sind.

Dienstag, 16. September 2008

The Ottaviani Pizza Intervention

Hach, das ist sogar mal Humor von Liebhabern der außerordentlichen Form, wie ich ihn schätze! Natürlich Shrine of the Holy whapping .

Schön auch der Kommentar von Matthew: ...guaranteed to offend as many people as possible--Traditionalists, Progressives, Reform of the Reformists, Deep Dish Lovers, and New York pizza enthusiasts... Or perhaps make them all laugh a little at themselves!


Also ich mußte lachen :)

Gedanken nach dem Kongreß Freude am Glauben

Beim Kongreß gab es, wie ich auf St. Dymphna schon schrieb, einen Vortrag, den ich kritisieren könnte, der jedoch zu anderen, positiven Gedanken geführt hat - was sicherlich auch an dem gesamten Kongreß lag.

Kurz nur die Kritik: Einen derart einseitig die ordentliche Form des römischen Ritus schlecht darstellenden Vortrag "die beiden Formen des römischen Ritus" zu nennen, wie es Pater Markus Rindler (FSSP) tat, ist unhaltbar. Die werten Herren Petrusbrüder, dessen Engagement für die außerordentliche Form des römischen Ritus ich durchaus schätze, sollten hier etwas an sich arbeiten.

Aber kommen wir zum positiven. Beim Kongreß waren zwei Messen in der ordentlichen, eine in der außerordentlichen Form des römischen Ritus, die sich in das liturgische Leben wunderbar einfand. Sie war wunderschön, keine Frage.

Mir kam hier (oder war es schon vorher beim beten vor dem Allerheiligsten) eine Idee, wie man die "gegenseitige Befruchtung" der beiden Formen verstehen könnte.
Vielleicht sollte man weniger Aktionismus erwarten, daß, was weiß ich, die außerordentliche Form das Gesprochene Hochgebet oder die ordentliche Form das Stufengebet übernimmt. Das wäre sicherlich eine Vermischung der beiden Formen, die so nicht wünschenswert wäre und vielleicht auch dem Charakter der jeweiligen Form des römischen Ritus zuwider laufen würde.
Jedoch denke ich an eine andere Art von Befruchtung. Rufen wir doch mal einige Diskussionen zwischen Anhängern der beiden Riten uns ins Gedächtnis. Soweit ich mich erinnere, hat man der außerordentlichen Form vorgeworfen, daß in früherer Zeit es desöfteren vorkam, daß die Laien eigentlich überhaupt nicht innerlich bei der Sache waren. Man erzählt dann von alten Frauen, die während der Messe den Rosenkranz beteten und Männern, die erst beim erklingen der Glocken vor den Wandlungsworten die Kirche betraten. Der ordentlichen Form wiederum wird leider teilweise zu recht ein übertriebener Aktionismus vorgeworfen, daß die Messe eher einem kreativen Schauspiel als dem Heiligen Meßopfer ähnelt.
Ich denke, die beiden Formen können jeweils für sich gegenseitig eine Art "Menetekel" sein: Die außerordentliche Form lehrt uns, daß die Liturgie nicht der Platz ist, an dem wir kreativ sein müssen. Daß man eher mitfeiert denn gestaltet. Die ordentliche Form hingegen kann den Leuten klar machen, daß man auch nicht einfach da sitzen und was anderes - so heilig es auch sein kann, nichts gegen den Rosenkranz! - tun sollte, sondern, soweit es die liturgischen Vorschriften zulassen, an der Messe innerlich und äußerlich teilnehmen soll.

Persönlich wäre es eine schöne Sache, wenn es viele Pfarreien geben würde, die in regelmäßigen Abständen Messen in der Außerordentlichen Form feiern würden - und zwar nicht als Alternative. Ich fand es bei meiner alten Gemeinde wirklich einen Gewinn für alle, als die lateinische Messe noch um 10:30 und nicht um neun Uhr gefeiert wurde, da dadurch auch die Leute, die ansonsten eher den Familiengottesdienst besuchten (der nun nicht so mein Ding war, wo ich aber auch hinging), die Möglichkeit hatten, mal die ordentliche Form der römischen Liturgie auf Latein mit Chorälen etc. zu erleben. Ähnlich denke ich, daß es wunderbar wäre, wenn die außerordentliche Form des römischen Ritus einen Platz im liturgischen Leben einer Gemeinde erhalten könnte. Hier wäre natürlich leider doch etwas Aktionismus angebracht: Man müßte die unterschiedlichen Kalender aneinander angleichen.

Ich denke, der Heilige Vater hat mit seinem Motu Proprio wirklich den Weg zu einem versöhnten und vor allem alle bereichernden Miteinander der beiden Formen vorgegeben. Der Weg wird weit sein und wird von unserem Gebet getragen sein müssen, aber ich bin doch voller Hoffnung, daß einst ohne Polemiken welcher Seite auch immer beide Formen angenommen sein werden.

Montag, 15. September 2008

Ein paar Anmerkungen

Ich wollte mich nur entschuldigen für die etwas vernichtenden Worte gegenüber der St. Clemens. Ich bin weiterhin der Meinung, daß diese Kirche unser Gebet und unsere finanzielle Unterstützung verdient hat. Charismatische Predigten hin oder her - darüber können und sollte man mit den zelebrierenden Priestern sprechen, das ist klar! - es ist nunmal eine unglaubliche geistige Oase zu wissen, daß es eine Kirche mit Ewiger Anbetung, Priestern zu fast jeder Tageszeit (die letzte Beichte kann recht überraschend kommen) und eben täglichen Meßangebot in den mittleren Abendstunden (halb acht, früher wird es bei meiner Arbeit schwierig!) gibt. Die anderen Dinge, die ich einige Posts zuvor angesprochen habe, sind zwar absolut nicht nur Makulatur, aber mit dem Heiligen Paulus sagen wir "überprüft alles und bewahrt das Gute!".

Ich werde bald eine neue Reihe starten, die die Heilige Messe, wie man sie im Ordentlichen Ritus feiert, vom Eintritt in das Gotteshaus bis zum verlassen desselben beschreibt. Da ich vermute, daß die meisten Lesenden keine Neulinge im Glauben sind, ist hier natürlich auch der Ort für Diskussionen, Anregungen, persönliche Erfahrungen etc.

Rezensionen wird es weiterhin geben. Da ich aber es für unchristlich halten würde, gewisse Gemeinden bloßzustellen - es sei denn, man merkt, daß gewisse Mißbräuche kein Einzelfall sind -, werde ich primär von Gemeinden, in denen die Messe schön gefeiert wird, erzählen. Ich hoffe, das ist recht; es wäre niemandem gedient, wenn wir uns hier das Maul über diese/jene Gemeinde bzw. diese/jene Diözese zerreißen würden.

Desweiteren ist geplant, eine Reihe zu beginnen, die Redemptionis Sacramentum von Beginn bis zum Ende genauestens unter die Lupe nimmt. Weniger, damit man eine checkliste hat, mit der man dem Priester seiner Wahl mal wieder klar machen kann, daß man mehr Ahnung als er hat, sondern vor allem, damit man weiß, warum das Lehramt gewisse Praktiken in der Messe vorschreibt und andere verbietet. Gerade dann kann man auch, denke ich, weitaus besser mit den für manche Mißbräuche verantwortlichen reden, da sich dann die Kritik in eine konstruktive Anregung verwandeln läßt.

Dienstag, 9. September 2008

Häme gegenüber dem Neuen Ritus



Ich finde es wirklich interessant. Da feiert man den tridentinischen Ritus, weil er der wahre, katholische und damit von Christus gewollte sei, man achtet pinibelst darauf, ob nicht doch ein Partikel auf den Boden fallen könnte - aber auf der anderen Seite lästert man über einen Ritus, den die Ganze westliche Kirche zelebriert, in dem das Opfer Jesu tagtäglich unblutig erneuert wird und beleidigt Millionen von Menschen. Ist das das wahre Christentum? Was meint die Heilige Schrift, wenn sie sagt, daß der, der sagt, er liebe Gott, aber seinen Bruder haßt, ein Lügner sei? Was ist das ganze Gerede um die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche wert, wenn man ihr nur dann Gehorsam und Respekt entgegen bringt, wenn es einem selbst in den Kram paßt?
Sicher, das machen auch die Modernen, aber die stehen wenigstens dazu. Sie verbrämen es höchstens mit dummen Aussprüchen wie "Jesus wollte was ganz anderes" (nämlich interessanterweise immer das, was der diesen Satz sprechende wollte), berufen sich aber nicht auf die Tradition und eine Zeit, in der Treue zur Kirche noch groß geschrieben wurde.

Bei allem Rezensieren....

Wurde ich von einem Freund und Mitleser an die Screwtape Letters erinnert:

My dear Wormwood,
You mentioned casually in your last letter that the patient has continued to attend one church, and one only, since he was converted, and that he is not wholly pleased with it. May I ask what you are about? Why have I no report on the causes of his fidelity to the parish church? Do you realize that unless it is due to indifference it is a very bad thing? Surely you know that if a man can't be cured of church going, the next best thing is to send him all over the neighborhood looking for the church that 'suits' him until he becomes a taster or connoisseur of churches.
The reasons are obvious. In the first place the parochial organization should always be attacked, because, being a unity of place and not of liking, it brings people of different classes and psychology together in the kind of unity the Enemy desires. The congregational principle, on the other hand, makes each church into a kind of club, and finally, if all goes well, into a coterie or faction. In the second place, the search for a 'suitable' church makes the man a critic where the enemy wants him to be a pupil.
Your affectionate uncle,
SCREWTAPE


Hier wird natürlich ein wichtiger Punkt angesprochen: Das Suchen der Kirche seiner Wahl, seines Geschmackes. Wie stark geht es dann noch um Jesus? Sicherlich wird dieser Geschmack dann oft mit "Würde", "Sakralität" auf der einen "Happening", "Event, was uns Jesus näher bringt" auf der anderen Seite umschreiben, aber, wie ich auch schon mal etwas hart in einem Forum sagte: Wenn man es nicht schafft, Jesus in einer ekelhaften Kindermesse zu finden - oder sich eher von ihm finden zu lassen - wird man von ihm nicht gefunden.

Warum ich dennoch gerade vllt etwas "Pfarrei-Hopping" betreibe? Nun, ich denke schon, daß es eine sinnvolle Sache wäre, über die kirchliche Welt Berlins etwas mehr Bescheid zu wissen. Es könnte für Kritiker und Befürworter des Neuen Ritus sinnvoll sein, zu wissen, wo eine wirklich würdig und den Forderungen der hier verlinkten Schriften entsprechend gefeiert wird.

Sicher, es zählt die Begegnung mit Christus, nicht das aufleben in einem Ritus. Und es kann einem den Opfercharakter der Messe sehr klar machen, wenn ein schiefer Kinderchor "Wo Menschen sich vergessen" singt. Aber hier gilt imho auch, Paulus Gedanken über die Starken und Schwachen der Gemeinde zu beachten. Es gibt Leute, die wirklich in jeder gültigen Messe es schaffen, offen für den Herrn zu sein. Ich bspw. gehöre nicht dazu. Und auch wenn das ein Mangel ist, denke ich, daß es sinnvoll ist, Leuten, die hier schwach sind, entgegen zu kommen und ihnen Orte zu zeigen, wo die Messe noch würdig gefeiert wird.

St. Bernhard - sagen wir mal fast ;)

Argh. Da steht man schonmal in der tiefsten Nacht (d.h. um halb sieben) auf, trödelt dann aber so herum und kommt derart spät zur Messe, daß man nur noch die Kommunion mitbekommt.
Gut, dazu kommt noch meine kleine Buße auf dem Fahrrad St. Dymphna berichtete , die die Tour vom Wedding bis ins Dahlem (was ja irgendwie eine Parabel über den Traum des Sozialen Aufstiegs ist) nicht gerade kürzer macht. Kurzum, über die heutige Messe kann ich leider Gottes nichts erzählen, aber generell ist die St. Bernhard meine "Wahlgemeinde" - was auch daran liegen kann, daß der Pfarrer Gillessen ein guter Freund des Opus Dei ist und ihnen gerne die Kirche zur Zelebration gewisser Feste "ausleiht" (und dabei konzelebriert). Oder daran, daß ich die Gemeinde seit 1997, also ca seit meiner Konversion kenne, mit ihm und einigen seiner Schäfchen damals in Paris beim Weltjugendtag war. Jedenfalls - wer den Neuen Ritus wirklich würdig und schön zelebriert erleben will, kann bei Pfarrer Gillessen kaum was falsch machen. Bisher konnte ich nicht meckern. Gut, honi soit qui mal y pense, aber es wäre schön, wenn auf dem Altar ein Kreuz stehen würde - aber so weit ich weiß, hat er vor sich eines liegen. Aber kommt schon: Eine Sache. Dafür hat man gute Predigten - selbst bei einer Kindermesse! -, würdige (Kon-)Zelebration, eine Kommunionbank und, und hier werden sich einige freuen: AltarBOYS.
Jedenfalls: dem Touristen oder dem church-hopper kann ich diese Kirche empfehlen - auch weil sie mir in ihrer Schlichtheit gefällt (und damit stehe ich wohl allein ;) )
Ach ja, eine Sache noch: Da diese Gemeinde mit der English speaking Mission "liiert" ist, wird man hier desöfteren auf englischsprachige Messen, oder, wie desöfteren am Sonntag, auf Lesungen in zwei Sprachen stoßen. Es ist hier übrigens interessant zu sehen, wie groß der Unterschied der Übersetzungen ins Deutsche und Englische ist (und man kann hier die englischen Freunde der lateinischen Messe manchmal verstehen).

Link

Montag, 8. September 2008

Damit man auch findet, was ich vorstelle...

... habe ich die Kirchen jetzt hier auf einer Karte markiert. Natürlich bisher erst zwei, aber es sind ja mehr geplant.

Sonntag, 7. September 2008

Rezension: Hl. Messe in St. Joseph, Berlin

St. Joseph ist meine Pfarrkirche, also ist es logisch, daß hier unsere Reise durch das liturgische Leben der Kirche beginnt.

Die Kirche selbst schön, vor allem die beiden Seitenschiffe, die erst kürzlich neu renoviert wurden. Das mittlere Kirchenschiff wird, so weit ich weiß, auch noch renoviert, was es auch bitter nötig hat, ist es doch etwas "schlicht", vor allem, was den Hochaltar betrifft, der wohl der kleinste Hochaltar der westlichen Hemisphäre ist.
Da bin ich mal gespannt, ob der Hochaltar bei der Renovierung auch etwas aufgebessert wird, schön wäre es.
Was mir altem Kritikaster im Altarraum gleich negativ auffiel ist, daß der Sitz des Priesters vor dem Tabernakel ist, eine Unart, die im Redemtionis Sacramentum als schlecht bezeichnet wird. Sollte man also ändern.

Nun, Als Eingangslied wurde Lied Nr. 248 gesungen, das mit dem Kyrieleis. Kurioserweise empfand der Priester das als "Genug Kyrie", weshalb weder das Confiteor noch das Kyrie gebetet wurde, sondern Lied Nr. 260 folgte. Es folgte die Lesung aus dem Buch Jesaja, die von einem vietnamesischen Priester, der leider kaum zu verstehen war, gelesen wurde. Statt des Psalmes folgte ein Lied, und zwar zwei weitere Strophen von Lied Nr. 260. Wenn man schon keinen Psalm betet, kann man ja auch auf die zweite Lesung verzichten, jedenfalls fiel die aus und ein recht langes (und schönes) Halleluja wurde angestimmt. Das Evangelium wurde verlesen und eine akzeptable, vielleicht etwas zu salbungsvolle Predigt folgte, aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Das Bild von der Wüste, die ein Garten werden will, war ein schönes Bild für die Dinge, die im Leben nicht so gut laufen.
Was ich schön fand, war, daß das apostolische Glaubensbekenntnis aufgesagt wurde; setzt sich doch immer mehr der Unbrauch durch, ein Lied statt dem Credo zu singen. Die weitere Messe war akzeptabel (außer, daß das Zweite hochgebet gesprochen wurde), ich hätte mir etwas mehr Andacht bei den Einsetzungsworten gewünscht. Ich habe immer als positives Beispiel den Herrn Weber vom Opus Dei im Hinterkopf, der diese Worte immer sehr langsam spricht.
Was mich freute war, daß der Friedensgruß recht ruhig verlief und mit dem Agnus Dei vom Priester aufmerksam gewartet wurde, bis wieder Ruhe in der Kirche war - So soll es sein!

Alles in allem fand ich recht schade, daß im Wortgottesdienst so arg geschludert wurde. Der Wortgottesdienst ist eine wunderschöne Sache und meiner Meinung nach eine der guten Neuerungen der Liturgiereform ist die Zweite Lesung. Desweiteren ist es wirklich kritisch zu betrachten, daß das Confiteor und das Kyrie weggelassen wurden, ist doch der Sinn dieser beiden Gebete wirklich essentieller Teil der Liturgie.

Freitag, 5. September 2008

St. Clemens

Hm.... Also, ich war heute mal in der St. Clemens in Berlin (Anhalter Bahnhof). Leider kam ich mitten in eine Messe hinein, und zwar mitten in eine Predigt. Diese war auf Englisch und wurde jeweils Satz für Satz von einer Frau übersetzt.
An sich war die Predigt in Ordnung; es ging um das Thema Vergebung, daß man sich und anderen vergeben muß - übrigens sei an der Stelle vermerkt, daß es teilweise unheimlich ist, wie die Lesungen/Predigten der Messe auf bestimmte Probleme/Gemütslagen meinerseits passen. Gott sei es gedankt.
Was mir aber erstmal schonmal negativ auffiel, war, daß der Priester bei der Predigt, die übrigens recht charismatisch war (davon später mehr), am ALTAR stand. WAS sucht der Priester bei der Predigt am Altar? Dort wird das Meßopfer gefeiert und nicht gepredigt!
Gut, sei es akzeptiert, daß im Altarraum vielleicht zu wenig Mikrophone verfügbar waren. Ich finde es immer noch falsch aber man drückt zwei Augen zu.
Während der Predigt wurde dann auf einmal ein Gesang "Forgive me....." angestimmt, vor mir hat auch noch ein Glaubensbruder angefangen, in Zungen zu reden, argh. Meine Spiritualität ist das wirklich nicht. Wo es dann für mich aufhörte, war, als der Priester auf einmal verkündete "26 Menschen unter Euch haben jetzt Gott um Vergebung gebeten und sie erhalten, 6 wurden in ihrer Kindheit schwer verletzt" etc. Was soll das? Das erinnert mich an meine Mutter (Gott habe sie selig), die bei Klausuren ab & an in den Raum sagte "Fünf von Euch haben einen Spicker" und sich am Klang des Zettel zerknüllens freute.
Jedenfalls war hier dann das Ende meiner Fahnenstange erreicht und ich bin gegangen. Ich werde sicherlich nochmal in die Kirche gehen, auch noch einmal die Messe "über mich ergehen" lassen um vom Gesamtbild zu berichten, aber die Predigt allein zeigte einiges mangelhaftes auf:

- Priester steht bei der Predigt am Altar
- Es wird während der Predigt ein Lied angestimmt, man steht wärenddessen auf
- Es werden komische "prophetische" Dinge losgelassen, was den Sinn einer Predigt verfehlt.

Sacramentum Caritatis

Dieses Schreiben ist wirklich Pflichtlektüre. Heute Abend werde ich ja in die Kirche St. Clemens gehen, um dort etwas zu beten und zu beichten. Die Gedanken, die der Hl. Vater in diesem Synodenschreiben gerade zu Beginn ausführt (nein, ich bin noch nicht fertig) sind wirklich Food for thought und mehr noch Food for Prayer. Also Tolle, Lege.

Ich werde bald mit den Rezensionen beginnen. Betet da für mich, daß ich die Kirche nicht betrete wie ein Rastaurantkritiker das nächste Etablissement; ein derart mieses Verhalten hätte Christus nicht verdient. Im auf diesem Blog erwähnten Buch The How-To book of the mass weist der Autor zu recht darauf hin, daß eine Kritikasterhaltung Christus den Weg in Dein Herz versperren kann. Ich überlege sogar, zu zwei Messen am Sonntag zu gehen, eine für Christus und mich und eine für dieses Vorhaben hier (wo ich dann natürlich nicht wiederholt kommuniziere), muß jedoch noch sehen, wie das zeitlich geht.
Eine weitere Sache, die ich erwähnen werde, ist, wann ich die Messe besuchte (wochentags? Sonntags?) und welchen Charakter der Gottesdienst hatte; einen schlechten Kindergottesdienst zu finden ist bspw. nicht so die große Kunst, einen guten jedoch imho etwas sehr besonderes.
Na ja, stay tuned, Sonntag berichte ich von einer Messe in meiner Heimatpfarre St. Aloysius oder, falls ich nicht aus dem Bett komme, in der Kirche St. Joseph.

Warum ich jetzt nicht berichte? Nun, klar, ich könnte aus dem Gedächtnis rezensieren, jedoch möchte ich einen "brühwarmen" Eindruck niederschreiben. Außerdem ist einer unserer Priester jetzt weg und die Frage ist dann natürlich, wie sich das auf die ars celebrandi auswirken wird.

Mittwoch, 3. September 2008

Literaturempfehlungen

Auf meinem Nachttisch liegen im Augenblick zum Thema des Blogs (und allgemein zu Eucharistie passend):

- Redemptionis Sacramentum (über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind)
trotz der interessanten Formulierung des Untertitels - wenn ich gleichzeitig etwas einhalte und vermeide, verschwinde ich in einer Blase aus purer Logik - meiner Meinung nach eine essentielle Schrift. Pflichtlektüre für alle, die in der Gottesdienstplanung beschäftigt sind, gerade, um ihre Grenzen zu sehen!

- "The How-To Book of the Mass" von Michael Dubruiel. Kann ich immer wieder empfehlen, da es durch die Messe eigentlich ziemlich gut führt.

So, diese Sachen lese ich zum wiederholten Male, da die Informationsdichte recht hoch ist. Nun zu Lektüre, die ich zum ersten Mal (zumindest vollständig) lese:

- Nachsynodales Schreiben Sacramentum Caritatis. Genauso wie Redemptionis Sacramentum Pflichtlektüre. Absolute.

- Ecclesia de Eucaristia. Enzyklika von Johannes Paul II. Wollte ich immer schon mal lesen, sollte ich jetzt langsam mal tun.

- Schreiben Papst Johannes Paul II. zum XXV. Jahrestag vom Sacrosanctum Concilium. Nachdem ich das Konzilsschreiben vor ein paar Tagen durchlas, bin ich mal gespannt!

Montag, 1. September 2008

Nichts gegen viele Lieder...

...echt, ich mag wirklich sehr, sehr viele Lieder im Gotteslob. Oft haben sie wunderschöne Texte, getragene Melodien... Aber ich frage mich ernsthaft, ob man denn, wie es leider desöfteren passiert, den Psalm im Wortgottesdienst durch ein Lied ersetzen muß.

Und noch eine Gebetsbitte, die jeder, der hier mitbetet, undbedingt als Intention haben sollte: Daß wir, falls wir mit unserer Liebe zum Neuen Ritus falsch liegen, die Demut haben und umzukehren. Und daß wir, komme, was auch wolle, der Kirche treu bleiben. Denn das ist das wichtige.

Ranking?

Was ich mich irgendwie etwas frage ist, ob ich "Gottesdienst-Rezensionen" machen sollte. Irgendwie wäre es ein guter, informativer Dienst, wenn man sich um Objektivität und Seriösität bemüht. Andererseits mache ich mir Sorgen, daß man damit dann doch zu stark die Messe als ein Event sieht. Was meint ihr?

P.S.: Ja, ich lasse doch alle Leute mit Bloggerkonto kommentieren, nehme mir jedoch die Freiheit (wie sie sich auch scipio nimmt), diese Kommentare freizuschalten oder nicht.

(Nennt man das dann Freigabe der außerdentlichen Form der Kommentierung ad experimentam?)

Sonntag, 31. August 2008

Gebet für den Neuen Ritus

Vielleicht wäre es ganz gut, für die würdige Zelebration des Neuen Ritus zu beten. Daß es mit Kindern um den Altar einerseits und übertriebenem Forcieren der Alten Messe andererseits aufhört. Wer will, kann mit mir täglich ein Vaterunser, ein Ave Maria und ein Gebet zum Hl. Erzengel Michael (Heiliger Erzengel Michael, beschirme uns im Kampfe etc.)

Letzteres Gebet bete ich nach jeder Messe und es wäre sinnvoll, wenn die Priester wieder beginnen würden, das zu tun. Soweit ich weiß, wurde das einst von Leo XIII. eingeführt.

Donnerstag, 28. August 2008

Zweitblog

Wer in meinem anderen Weblog aufmerksam mitgelesen und vielleicht mitkommentiert hat, dem wird auffallen, daß mir der Neue Ritus ziemlich am Herzen liegt. Als Zeichen hierfür dachte ich, daß ich einen Weblog dazu ins Leben rufe.
Es wird hier eher wenig Apologetik zu finden sein (vielleicht später mehr). Viel wichtiger ist es mir, im Raum Berlin auf Orte des gut gefeierten Neuen Ritus hinzuweisen - denn leider Gottes gibt es viele, viele Orte, wo dieser schlampig gefeiert wird.
Desweiteren will ich hier auf Polemiken der Gegenseite verlinken, um damit auch den christlichen Geist dieser an manchen Stellen zu hinterfragen.
Ich würde mich freuen, wenn aus anderen Regionen Deutschlands mir Bescheid gegeben wird, wo man den Neuen Ritus würdig in all seiner Pracht (und "unkreativ") mitfeiern kann, also falls man vorschläge hat, melde man sich doch unter meiner Emailadresse.

Zum Abschluß bitte ich Maria, Mutter Christi und unsere Mutter, Königin der Kirche um ihre Fürsprache beim Herrn. Nicht nur für den popeligen Blog, sondern für die Zelebration des Meßopfers im Neuen Ritus, die von Modernisten viel erleiden mußte und von Traditionalisten geschmäht wird.