So, wie lange schon versprochen, beginnen wir mit einer Art "Querlesen" des Apostolischen Schreibens "Redemptions Sacramentum". Es soll zum Selber lesen anregen und einige meiner kleinen Gedanken dazu darstellen.
Das Schreiben kam am 25.3.2004 im Zuge der letzten Enzyklika von Johannes Paul II. "Ecclesia de Eucharistia" heraus.
Im Vorwort wird auf die Verbindung mit der Enzyklika hingewiesen und allgemein etwas über den Wert und die Wichtigkeit der Liturgie geschrieben.
Es ist wichtig und richtig, daß die Kirche, bevor sie auf die Richtlinien bei der Zelebration des Mysteriums zu sprechen kommt, auf das "warum" hinweist. Eine Sache, die mir bei der Kirche so gut gefällt, ist, daß wir nicht einem Konglomerat von Regeln folgen "weil es halt so ist", "weil es schon immer so gemacht wurde", sondern daß die Kirche auch immer darauf hinweist, warum man diesen Regeln folgen muß. Glaube und Vernunft sind nicht nur Thema einer anderen Enzyklika von Johannes Paul II. gewesen, sie sind auch nicht nur dem aktuellen Heiligen Vater wichtig. Auch wenn es Zeiten gab, in der der Vernunft nicht der Platz, der ihr im Leben der Kirche zusteht, eingeräumt wurde, ist die Vernunft zentral in der Kirche. So auch in der Liturgie: Rom verabschiedet nicht einfach irgendwelche Vorschriften, ruft fröhlich "roma locuta, causa finita" und läßt uns dann stupide gehorchen, nein, die Kirche versucht auch immer, zu verdeutlichen, warum sie unter Leitung des Heiligen Geistes dieses und jenes will.
So wird einleitend das Wesen der Eucharistie als das Sakrament der Erlösung vorgestellt, in der die Kirche den Tod Jesu verkündet und seine Auferstehung preist. Dementsprechend wird auch darauf hingewiesen, daß eine bloße äußerliche Beachtung der Normen nicht zielführend sein kann, da das dem Wesen der Liturgie, in der wir ja dem Herrn persönlich entgegentreten, widerspricht: Wieder: Wir befolgen nicht einen Ritus nur deshalb, weil Gott oder die Kirche uns das gesagt hat, sondern weil wir hier einer Person entgegentreten.
Schließlich wird auf den Sinn dieses Schreiben hingewiesen: Der Heilige Vater selbst hat damals die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gebeten, einie Instruktion bezüglich der Ordnung der Hl. Messe vorzubereiten.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reform von großem Gewinn für eine bewußtere, tätigere und fruchtbarere Teilnahme der Gläubigen war, jedoch auch, daß es hier nicht an Schatten fehlt, die behoben werden müssen.
Interessant finde ich folgenden Gedanken: Der Laie hat das Recht auf eine würdig gefeierte Liturgie. Das ist wichtig; erstens sorgen die willkürlichen Liturgieänderungen für Zwietracht im Volk Gottes, zweitens will der Christgläubige in das Mysterium Christi hineintreten - und nicht eine Mysterienschau geboten bekommen, egal, wie schön diese auch sein mag. Wichtig ist mir noch, was zwar nicht hier, aber im Verlauf der instruktion erwähnt wird, daß die Eucharistie ein Mahl und ein Opfer ist. Wenn jede Gemeinde nach Gutdünken ihr Mahl bzw. Opfer feiert (was den Eindruck hat, wenn man sich nicht an die Liturgischen Normen hält), dann ist diese Einheit im Ritus gebrochen. Das ist meiner Meinung nach nicht nur räumlich, sondern auhc zeitlich zu verstehen. Bei allen Änderungen an der Liturgie im Laufe der Zeit bleiben wir, wenn wir in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche feiern - und ein sichtbares Zeichen hierzu ist, die Liturgie getreu der Normen zu feiern -, Teil des durch die Zeiten pilgernden Volk Gottes.
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Sonntag, 26. Oktober 2008
Samstag, 25. Oktober 2008
Papst: Wiedereinführung der Messe ad orientem ist nicht der Plan
Daß der elfte Band der gesammelten Werke für jeden hier lesenden wohl Pflichtlektüre ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Hier ein wichtiges Statement des Hl. Vaters zu der Frage der Zelebrationsrichtung:
"Im Wesentlichen gehe es ihm aber nicht um solche 'oft kleinlichen Fragen nach dieser oder jener Form', betont der Papst .... Grundlegend sei vielmehr der 'große Zusammenhang'"
Und ja, ich arbeite an dem Schreiben. Aber leider Gottes sehr, sehr langsam. Leider hat mich nun auch eine kleine Erkältung etwas gestunned.
"Im Wesentlichen gehe es ihm aber nicht um solche 'oft kleinlichen Fragen nach dieser oder jener Form', betont der Papst .... Grundlegend sei vielmehr der 'große Zusammenhang'"
Und ja, ich arbeite an dem Schreiben. Aber leider Gottes sehr, sehr langsam. Leider hat mich nun auch eine kleine Erkältung etwas gestunned.
Dienstag, 9. September 2008
Bei allem Rezensieren....
Wurde ich von einem Freund und Mitleser an die Screwtape Letters erinnert:
Hier wird natürlich ein wichtiger Punkt angesprochen: Das Suchen der Kirche seiner Wahl, seines Geschmackes. Wie stark geht es dann noch um Jesus? Sicherlich wird dieser Geschmack dann oft mit "Würde", "Sakralität" auf der einen "Happening", "Event, was uns Jesus näher bringt" auf der anderen Seite umschreiben, aber, wie ich auch schon mal etwas hart in einem Forum sagte: Wenn man es nicht schafft, Jesus in einer ekelhaften Kindermesse zu finden - oder sich eher von ihm finden zu lassen - wird man von ihm nicht gefunden.
Warum ich dennoch gerade vllt etwas "Pfarrei-Hopping" betreibe? Nun, ich denke schon, daß es eine sinnvolle Sache wäre, über die kirchliche Welt Berlins etwas mehr Bescheid zu wissen. Es könnte für Kritiker und Befürworter des Neuen Ritus sinnvoll sein, zu wissen, wo eine wirklich würdig und den Forderungen der hier verlinkten Schriften entsprechend gefeiert wird.
Sicher, es zählt die Begegnung mit Christus, nicht das aufleben in einem Ritus. Und es kann einem den Opfercharakter der Messe sehr klar machen, wenn ein schiefer Kinderchor "Wo Menschen sich vergessen" singt. Aber hier gilt imho auch, Paulus Gedanken über die Starken und Schwachen der Gemeinde zu beachten. Es gibt Leute, die wirklich in jeder gültigen Messe es schaffen, offen für den Herrn zu sein. Ich bspw. gehöre nicht dazu. Und auch wenn das ein Mangel ist, denke ich, daß es sinnvoll ist, Leuten, die hier schwach sind, entgegen zu kommen und ihnen Orte zu zeigen, wo die Messe noch würdig gefeiert wird.
My dear Wormwood,
You mentioned casually in your last letter that the patient has continued to attend one church, and one only, since he was converted, and that he is not wholly pleased with it. May I ask what you are about? Why have I no report on the causes of his fidelity to the parish church? Do you realize that unless it is due to indifference it is a very bad thing? Surely you know that if a man can't be cured of church going, the next best thing is to send him all over the neighborhood looking for the church that 'suits' him until he becomes a taster or connoisseur of churches.
The reasons are obvious. In the first place the parochial organization should always be attacked, because, being a unity of place and not of liking, it brings people of different classes and psychology together in the kind of unity the Enemy desires. The congregational principle, on the other hand, makes each church into a kind of club, and finally, if all goes well, into a coterie or faction. In the second place, the search for a 'suitable' church makes the man a critic where the enemy wants him to be a pupil.
Your affectionate uncle,
SCREWTAPE
Hier wird natürlich ein wichtiger Punkt angesprochen: Das Suchen der Kirche seiner Wahl, seines Geschmackes. Wie stark geht es dann noch um Jesus? Sicherlich wird dieser Geschmack dann oft mit "Würde", "Sakralität" auf der einen "Happening", "Event, was uns Jesus näher bringt" auf der anderen Seite umschreiben, aber, wie ich auch schon mal etwas hart in einem Forum sagte: Wenn man es nicht schafft, Jesus in einer ekelhaften Kindermesse zu finden - oder sich eher von ihm finden zu lassen - wird man von ihm nicht gefunden.
Warum ich dennoch gerade vllt etwas "Pfarrei-Hopping" betreibe? Nun, ich denke schon, daß es eine sinnvolle Sache wäre, über die kirchliche Welt Berlins etwas mehr Bescheid zu wissen. Es könnte für Kritiker und Befürworter des Neuen Ritus sinnvoll sein, zu wissen, wo eine wirklich würdig und den Forderungen der hier verlinkten Schriften entsprechend gefeiert wird.
Sicher, es zählt die Begegnung mit Christus, nicht das aufleben in einem Ritus. Und es kann einem den Opfercharakter der Messe sehr klar machen, wenn ein schiefer Kinderchor "Wo Menschen sich vergessen" singt. Aber hier gilt imho auch, Paulus Gedanken über die Starken und Schwachen der Gemeinde zu beachten. Es gibt Leute, die wirklich in jeder gültigen Messe es schaffen, offen für den Herrn zu sein. Ich bspw. gehöre nicht dazu. Und auch wenn das ein Mangel ist, denke ich, daß es sinnvoll ist, Leuten, die hier schwach sind, entgegen zu kommen und ihnen Orte zu zeigen, wo die Messe noch würdig gefeiert wird.
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